Mittwoch, 31. Januar 2018

Wohlfühlfotografie / Here Comes The Summer.




Wohlfühlfotografie: Schöneberg © Kai von Kröcher, 2018





















I need excitement, I need it bad. +++ Ich weiß nicht, ob man mit Bildern Erfolg haben wird, wo man denkt, da kommen im nächsten Moment gleich die Undertones um die Ecke. Man kann halt nicht aus seiner Haut. +++ Aber aus dem Haus gehen, das könnte man mal: Vogel-Fotografie, das ganz neue Ding. +++ Teenage Kicks war immer die heimliche Hymne im CLUB49, damals – auch wenn es offiziell nicht gespielt werden durfte. +++ Es gab auch ein zwischenzeitliches Bowie-Verbot, bei Nichtbeachtung wurde gekündigt. (Da wusste nur niemand was von...) 

Überschrift inspired by: Here Comes The Summer © The Undertones, 1979
Lyrics: Teenage Kicks © The Undertones, 1978

Dienstag, 30. Januar 2018

100 Jahre Scheiße / Endlich mal was mit Tieren.




Urbanhafen mit Möwen © Kai von Kröcher, 2018





Wir fuhren in Autos vorbei an blühenden Bäumen durchs endlose Leben, an herrlichen Seen. +++ Okay, die Überschrift heute ist inspiriert durch ein neues Album der jungen Berliner Band Crackhuren im Kofferraum. Nur ein Zitat also, ich fand den Titel spontan sofort wieder super. Ich glaube, die sind eh naturcool. Vor über zehn Jahren waren die mal auf eine Art Groupies meiner Lieblingsgruppe Katze. Und ich kann mich erinnern: Franky, der war damals nicht nur Barkeeperlegende im Club, sondern zu der Zeit auch Katze-Bassist. Damals jedenfalls schickte er mir eine SMS aus dem Bandbus, die Toten Crackhuren im Kofferraum hätten aus Protest oder Prinzip oder als Happening oder Statement oder Gesellschafts- und/oder Genderkritik aufgehört, oder was weiß ich, sich die Füße zu waschen. Und das dann schon die ganze Tour lang, oder noch länger. Auf die ganz harte Tour, sozusagen. Und dass das irgendwann nicht mehr lustig sei. +++ Gestern in oder nach den Tagesthemen sagte der Wetterbericht, wir hätten gerade den dunkelsten Winter seit 1951 – und ich hatte mich die ganze Zeit schon gefragt, ob mit meinem Gemüt irgendetwas nicht stimmt. +++ Das Bild mit den Vögeln oben habe ich extra schon etwas heller gemacht als es ursprünglich war. Und etwas mit Tieren ist doch wirklich mal schön. Von dem Bild mit den Tauben neulich, da hatte ich allerdings beim Bearbeiten Juckreiz bekommen, das war dann schon nicht mehr so schön.

Überschrift inspired by: 100 Jahre Scheiße © The Toten Crackhuren im Kofferraum, 2018
Überschrift also inspired by: The House of the Rising Sun © The Animals, 1964
Lyrics: Wo die Sonne nicht scheint © Mutter, 2011

Sonntag, 28. Januar 2018

Baby, You Can Drive My Car / Memo from Turner.



Schöneberg, wie es singt und lacht © Kai von Kröcher, 2018













And if the homework brings you down then we'll throw it on the fire. +++ Man könnte es eine philosophische Frage nennen: Muss der Künstler sich dem iPhone anpassen, oder sich das iPhone dem Künstler? Und wer ist der Künstler und wer das iPhone; das waren so Fragen, die uns neulich sich stellten. Vielleicht aus genau dem Grund benutze ich nach wie vor ein klassisches Nokia-Handy. +++ Das Bild heute, da könnte man durchaus schon mal fragen, ob es noch geht: "Geht's noch?!" +++ Originalmaße: dreimeterfünfundsiebzig mal siebzig. +++ Und eigentlich ist es heute auch nur so als Gruß gemeint, eine Entschuldigung: Ein Kopf-hoch,-tut-mir-leid!, der Gruß geht nach Schöneberg. +++ Apropos: Die große Post-49-Gemeinschaftsausstellung, die ich neulich als Anregung einfach mal so in den Raum stellte, die scheint nun auf doch mehr Interesse zu stoßen als zwischenzeitlich gedacht. Falls jemand Fragen hat: love@kaivonkroecher.berlin +++ Wie gesagt, die Überlegung war, all die Fotografen zusammenzubringen, die in den etwa zwölf, dreizehn Jahren im CLUB49 verkehrten: Ich bring Sie groß raus! +++ "Die Entwicklung als Künstler", sagt die georgische Violinistin Lisa Batiashvili gerade im Radio, "geht immer weiter." Das sei etwas ganz anders als, sagen wir mal, zum Beispiel bei einem Turner.

Überschrift inspired by: Drive My Car © The Beatles, 1965
Überschrift also inspired by: Memo from Turner © Mick Jagger feat. Ry Cooder, 1970
Lyrics: Kooks © David Bowie, 1971

Freitag, 26. Januar 2018

The Cult of Ray / Meister des Unbehagens.



Artists on Horses, Atelier-Porträts © Kai von Kröcher, 2017 

Hohenschönhausen – der rote Gott © Kai von Kröcher, 2018

Artists on Horses (Kaffee Burger) © Kai von Kröcher, 2018

Hohenschönhausen, Stasi-Untersuchungsgefängnis © Kai von Kröcher, 2018





















































White on white translucent black capes, back on the back. +++ Vorab lief gestern ein Bandvideo zur Singleauskopplung der Popgruppe Artists on Horses. In Schwarzweiß und aus der Hand des Meisters des Unbehagens, Ralph Meiling. Ich dachte an irgend so etwas, Der müde Tod oder so: F.W. Murnau, aber ich habe eh keine Ahnung. +++ F.W. Murnau, haha – hier hat aber echt jemand keine Ahnung. +++ Das Geräusch einer Ofenklappe hat doch noch immer schon etwas Anheimelndes, auch wenn im Innern längst nur noch das Koks der Erinnerung glüht. +++ Im Sinne von Eierkohlen. +++ Artists on Horses live, Kaffee Burger: Ralph Meiling himself war zwar inoffiziell angekündigt, leider persönlich aber nicht anwesend. Stattdessen haben wir hier schon den Link zu seinem düsteren Meisterwerk: Artists on Horses – GETTING OVER IT. +++ Stalin war ja auch so ein Meister des Unbehagens: Das Stasi-Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen widmet ihm eine Sonderausstellung, die besuchte ich mit der jungen Zeitungsjournalistin – Stalin und die Deutschen. Zur Eröffnung hatte man eigens eine Stalin-Statue aus Ulan-Bator eingeflogen, der Hauptstadt der Mongolei. 

Überschrift inspired by: The Cult of Ray © Frank Black, 1996
Überschrift also inspired by: Der müde Tod © Fritz Lang (Regie), D 1921
Lyrics: Bela Logusi's Dead © Bauhaus, 1979
Artists on Horses : Getting Over It (Video) © Ralph Meiling (Regie), D 2018
Der rote Gott – Stalin und die Deutschen | Gedenkstätte Hohenschönhausen | 26. Januar bis 30. Juni 2018

Donnerstag, 25. Januar 2018

Picture this / Lasst euch nicht BRDigen.



Sonnenallee, du bist so Sonnenallee © Kai von Kröcher, 2017




















Ich ging mit dem Tonband in der Hand zu meiner Plattenfirma, doch die sagten, 'leider geht das nicht – so ein Song verkauft sich nicht'. +++ Wenn es nur ums Verkaufen ginge, wäre ich Autohändler geworden. Hätte Anfang der Neunziger karierte Sakkos getragen und den Leuten im Osten, aber egal: Schnee von gestern, Chance vertan! +++ Eigentlich wollte ich nur noch mal kurz auf das Konzert hinweisen: Kaffee Burger, heute Abend. Artists on Horses, Record Release. +++ Und: Alles Gute in die Nina-Weser-Straße, lang nicht gesehen! +++ Und wegen dieser großen Gemeinschaftsausstellung, von der ich sprach: Zwei haben sich immerhin schon gemeldet, die wären dabei. Okay, ich kann die infrage kommenden Fotografen natürlich gerne noch einmal persönlich ansprechen, aber ein bisschen mehr Resonanz hätte ich mir schon ausgemalt. +++ Ich bin jetzt sehr, sehr traurig... +++ Und sehr enttäuscht. +++ Naja, das Bild heute, das ist aber auch wieder so was von eine(r?) B-Seite, eine verwunschene Perle! Es zieht einen direkt hinab in die Tiefe. +++ Also, die Konditionen bei einer Teilnahme an oben erwähnter Ausstellung, wenn sie denn jemals stattfinden sollte. Die Konditionen wären dann im Prinzip, dass es keine Konditionen gibt: Die Fotografen steuern ein paar ihrer Werke bei, hängen sie an die Wand – und wenn was verkauft wird, bleiben die Einnahmen vollständig beim Künstler. +++ Egoismus und Gier sind mir seit jeher weitgehend fremd – das können Sie nicht verstehen, ist aber so. +++ ;-€

Überschrift inspired by: Picture This © Blondie, 1978
Überschrift also inspired by: Lasst euch nicht BRDigen © keine Ahnung 
Bildunterschrift: Sonnenallee © Rio Reiser, 1990
Lyrics: Radio Song © Udo Lindenberg, 1975

Mittwoch, 24. Januar 2018

Every Picture tells a Story / Lieber den Spatz in der Hand.


Mal was mit Tieren ... (Südkreuz am Montag) © Kai von Kröcher, 2018

"Ach, herrje!" (Kottbusser Tor, Dienstag vor einer Woche) © Kai von Kröcher, 2018








































Ce soir nous sommes septembre et j'ai fermé ma chambre, le soleil n'y entrera plus. +++ Lange Rede, kurzer Sinn – die junge Mrs. Jones neulich. Ich zeige ihr oft meine neuesten Werke, und neulich dann jedenfalls meinte sie, für ihren Geschmack dürfe es "gerne mal wieder etwas Helleres" sein. Heller im Sinne von heiter, nehme ich an, weil, die Esposizioni quadruple, wie sie jetzt heißen, wurden zweifellos stets melancholischer – oder deutlicher ausgedrückt: lebensverneinender. +++ Bei Gelegenheit, sagte ich, würde ich vielleicht sogar mal etwas mit Tieren machen, und wie durch Zufall liefen am Montag mir dann diese drei Tauben da über den Weg. Seitdem frage ich mich, ob das Bild eine Geschichte erzählt. +++ Da dachte ich erst, das sei von Led Zeppelin: Every Picture Tells a Story, aber das ist von Rod Stewart. Von Led Zeppelin ist The Song Remains the Same – das weiß der Rockmusikinteressierte natürlich, aber das passt nicht. +++ Der Titel der neuen Bilder, und das war schon ein etwas längerer Weg. Esposizioni quadruple: Da möchte ich mich bei meinen muttersprachlichen Beraterinnen bedanken, die Inhalt und Form in einen – wie sagt man so schön – adäquaten Zusammenhang brachten: Mille Grazie an Laura Guidi (Berlin) und Federica Failla (München), die geduldig alle meine Fragen beantworteten, vielen Dank! +++ Jedenfalls, zurück zu der jungen Mrs. Jones – we've got a thing goin' on: Im Internet hatte ich ihr dieses Bild oben vom Kottbusser Tor geschickt, und als einzige Reaktion kam zurück: "Ach, herrje." +++ The Song Remains the Same, das ist übrigens nicht nur ein Song, sondern auch ein Konzertfilm der englischen Rockgruppe Led Zeppelin – der wurde erst drei Jahre nach seiner Entstehung veröffentlicht. +++ Nur so am Rande: für Rockmusikinteressierte.
  
Überschrift inspired by: Every Pictures Tells a Story © Rod Stewart, 1971
Lyrics: La chanson d'Hélène © Romy Schneider & Michel Piccoli, 1970
Me and Mrs. Jones © Billy Paul, 1972
The Song Remains the Same (Konzertfilm) © Led Zeppelin, 1976 (VÖ)

Samstag, 20. Januar 2018

True Colors / Electric Blue.


Osthafen I © Kai von Kröcher, 2018

Osthafen II © Kai von Kröcher, 2018































Der Schlüssel zitterte. Er bekam ihn nicht ins Schloss. Es war halb elf. Raschke schob es auf die Vorfreude. Er legte die kostbare Akte auf die kleinen fischförmigen Pflastersteine vor seiner Haustür, mit denen diese bescheuerten Architekten das bisschen mittelalterliches Neubrandenburg in ihre piefige westdeutsche Provinz verwandeln wollten, stellte den Pappkarton mit den zwölf Bieren daneben und zog die kleine Flasche Chantré aus der Innentasche seines Jackets. +++ Auf seine unnachahmlich diplomatische Art hatte der Präsident Trump meinen Blog neulich als eine Art "Shithole" bezeichnet – und mir dabei kumpelhaft auf die Schulter geklopft. +++ Nein, das habe ich mir gerade ausgedacht, ich kenne den Trump nur aus dem Fernsehen: Ein okayer Typ, aber persönlich sind wir uns nie begegnet. +++ Und doch gab es in letzter Zeit häufiger Anregungen zu meinem Blog, besser gesagt zu seinem Design. Ich bin da keinesfalls beratungsresistent, höchstens eingeschränkt kritikfähig. Letztlich habe ich nun auch verstanden, worum es den Mahnern ging: mit der schwarzen Schrift auf dem – bisher – blauen Hintergrund waren die zeitkritischen Texte in ihrer süffisanten Alltagserotik anscheinend nur schwer zu entziffern – und das bringt ja dann niemandem was. +++ Apropos Texte: Der Auszug oben zu Anfang stammt aus Alexander Osangs Die Nachrichten, es handelt sich um eine Szene mit dem versoffenen Lokalchefkorrespondenten des Neubrandenburger Nordkuriers. +++ Okay, nächsten Donnerstag spielen Artists on Horses im Kaffee Burger, sie stellen dort ihre pressfrische The Darkwave E.P. vor, produziert übrigens von Alexander Hacke. +++ Was ich gestern zu dieser großen Gemeinschaftsausstellung für Fotografie geschrieben habe – ich würde mich da über "ein bisschen Rückmeldung" freuen. Wer also daran interessiert ist, darf mir gern eine Mail schreiben – die Adresse steht irgendwo rechts unten. +++ Oder hier: love@kaivonkroecher.berlin – checken Sie den Shit einfach aus! +++ Schweinebugbraten im Netz: zum Beispiel 1000 Gramm nur drei Euro neunundneunzig. +++ Die Bilder heute – ich hoffe, ich verschieße da nicht schon zu viel meines Pulvers. Ich mag die beiden da oben sehr gern, kann aber nicht wirklich sagen, weshalb. Wenn man direkt auf die Bilder klickt, das muss ich nicht extra erwähnen, sehen sie besser aus. +++ Sehen Sie besser aus, it's true.       

True Colors © Cyndi Lauper, 1986
Sound and Vision © David Bowie, 1977
Textauszug aus: Die Nachrichten (Roman) © Alexander Osang, 2000
Artists on Horses | Record Release | Kaffee Burger | Torstraße 60 | Donnerstag, 25. Januar | 21:00 Uhr

Freitag, 19. Januar 2018

Divine Hammer / Powder Blue.


Letztens am Nollendorfplatz: Warten auf Schnee (meteorologisch) © Kai von Kröcher, 2018




















I feel the pain of everyone, then I feel nothing. +++ Vielleicht sollte ich meine derzeitige Popularität einmal nicht ungenutzt verpuffen lassen. Wo mich der Trump neulich schon den van Gogh mit Ohren genannt hat. Wobei natürlich der Trump, sagen wir mal, nicht überall die Anerkennung genießt, die er meiner Meinung nach durchaus verdient hätte. +++ Genau, vorgestern bekam ich eine SMS des Fotografen und früheren Szenegastronom Carsten K., die ging so: "Übrigens hieß Winston Churchills Ehefrau Clemmie!" Nicht mehr und nicht weniger, aber bestimmt zwei Stunden lang musste ich albern in mich hineingackern. +++ Okay, und jetzt noch mal zurück zu der Sache mit Trump: Im letzten Jahr hatte ich einen Einfall, den fand ich damals recht naheliegend. Ich war ja noch voll drin in meiner Rolle als Szenegastronom, Opinionleader und nebenberuflicher Fotograf. Und machte mir gerade Gedanken darüber, wie wir denn mal unser nächstes Jubiläum gestalten könnten. Und nach dem großen Konzert damals mit dazugehörigem Sampler zum Zehnten – da hätte ich zum nächsten Geburtstag gern eine Fotoausstellung gemacht. Mit allen Fotografen und Leuten, die sich in irgendeiner Form mit Fotos beschäftigen. Die in den vergangenen zwölf, dreizehn Jahren im Club verkehrt haben. +++ Verkehrt sind. +++ Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. +++ Ich war da so über den Daumen schon auf vierzig bis fünfzig Kandidaten gekommen. +++ Das Bild heute hier oben ist auch nicht so schlecht: Ich hatte kurz überlegt, die ganzen Zigarettenstummel und festgelatschten Kaugummis schnell noch vom Pflaster zu kratzen – mit Photoshop, meine ich. Aus Faulheit gab ich dann aber der Authentizität einen Vorzug. +++ Naja, und wegen der Ausstellung, dieser großen Club-Foto-Jubiläumsausstellung: Da stand ich ja schon mit dem West Germany in Verhandlung, dieser wunderbar abgefuckten Arztpraxis am Kottbusser Tor. +++ Die Idee finde ich nach wie vor einen nicht schlechten Hammer – die neue Single (?) von Kim Deal und den Breeders ist übrigens auch wieder recht gut...!      

Überschrift inspired by: Divine Hammer © The Breeders, 1993
Überschrift also inspired by: Powder Blue © Elbow, 2001
Lyrics: Feel the Pain © Dinosaur Jr., 1994
Darkest Hour – Die dunkelste Stunde (w/ Gary Oldman) © Joe Wright (Regie), UK 2017
West Germany | Skalitzer Straße 133 | Berlin-Kreuzberg
All Nerve © The Breeders, 2018

Mittwoch, 17. Januar 2018

Prince of Tears / Sing for Absolution.



Böcklerpark (gestern) © Kai von Kröcher, 2018

Wassertorghetto (September) © Kai von Kröcher, 2017

"Passengers travelling to Schönefeld-Airport, please change here" © Kai von Kröcher, 2017

Urbankrankenhaus (Montag vor einer Woche) © Kai von Kröcher, 2018

Urbankrankenhaus (letzten Mittwoch) © Kai von Kröcher, 2018

Urbankrankenhaus (gestern früh) © Kai von Kröcher, 2017

Küchenstillleben (letzte Woche) © Kai von Kröcher, 2018

Prinzenstraße (gestern) © Kai von Kröcher, 2018











































































































































































Find a job, find a friend, find a home, find a dog, settle down, out of town, find a dream, shut it down. +++ Und wenn man seine Szenegaststättenlaufbahn dann beendet hat und man denkt, jetzt kann man in Ruhe Künstler werden? Ich meine, wie ist das, wenn das am Ende dann doch nicht klappt? Wenn das voll in die Hose geht? Sitzt man dann irgendwann auch irgendwo zwischen seinen Bildern herum und nippt an seinem Glas Rotwein? Fabuliert, der van Gogh habe zu Lebzeiten ja auch nichts gerissen? +++ Eigentlich mag ich Muse ja nicht so besonders, dieser ganze Pathos und so. Aber vorhin, da lief im Radio irgendein Lied, da dachte ich, das dreh ich mal lauter. +++ Und andersrum – was, wenn es auf einmal dann doch alles noch klappt? Man am Ende als renommierter Künstler dasteht? In einem sibirischen Silberfuchsmantel? Wenn die Leute hinter vorgehaltener Hand tuscheln, der ist ja noch besser als der van Gogh? +++ Und dann kommt der Trump und sagt: "He's a good friend of mine, it's true!"

Überschrift inspired by: Prince of Tears © Baxter Dury, 2017
Überschrift also inspired by: Sing for Absolution © Muse, 2004
Lyrics: One Way Trigger © The Strokes, 2013

Sonntag, 14. Januar 2018

Kaleidoscope / Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt.



Let me take you by the hand and lead you through the streets of London © Kai von Kröcher, 2018



































Now, I think I know ... what you tried to say ... to me. +++ Neulich sagte ich zum Gentleman of the Year, eigentlich würde ich gern mal wieder ein ganz normales Foto machen. Statt diesem ewigen Herumgebastel ständig. Und wenn ich mir das Bild heute hier ansehe, muss ich schon sagen: Wo hört da die Kunst auf, und wo ist es schon Kunsthandwerk. +++ Sagt man das so? +++ Jedenfalls, beim Versuch, dem Tag gestern noch etwas Tageslicht abzuringen, war ich dann nachmittags neben dem Cinema Paris auf dem Kurfürstendamm in dieser billigen Pizzeria mit den Durchsagen gelandet – und im Kino himself lief der, laut Plakat, "schönste Film der Welt". Und weil die Pizza fast vierzig Minuten im Ofen schmorte, war es am Ende doch noch ein bisschen knapp geworden. Aber ohne zu murren verkauften sie mir dann doch noch eine Karte, und – da der Saal für die Nachmittagsvorstellung erstaunlich voll war. Da bekam ich nur noch den Platz ganz außen in der hintersten Reihe, wo ich eh am liebsten sitze – allerdings direkt neben der Tür. Und im Laufe des Films sackte ich dann vier- bis ungefähr achtmal richtig tief weg. Also, das heißt, ich bin jedesmal richtig fest eingeschlafen, und das war ganz schön. +++ Okay, das Bild heute hier oben ist natürlich nicht in London aufgenommen, sondern am nebligen 2. Todestag David Bowies hier in Berlin. +++ Vincent van Gogh war ja zu Lebzeiten, das wusste man ja, nicht gerade ein erfolgsverwöhnter Maler. Naja, mir fällt da immer so ein trostloser Moment in der niedersächsischen Metropole BS ein, wo ich mal eine Ausstellung gehabt habe. Und als die vorbei war und ich meine ganzen unverkauften Bilder wieder abholen musste. Da saß, als ich da ankam, irgend so 'n älterer Braunschweiger Künstler da rum, der die nächste Ausstellung da hatte. Irgendein Maler, der saß da inmitten seiner Bilder, und bei einer Flasche Rotwein hielt er gerade einem anderen älteren Typen einen Vortrag darüber, der van Gogh habe zu Lebzeiten ja auch nichts verkauft. Der habe sich sogar erst ein Ohr abschneiden müssen. +++ Ein Ohr hat er sich dann aber nicht abgeschnitten, der Braunschweiger Maler – nur noch mal Rotwein nachgeschenkt. +++ Ist es eine gute Idee, nachmittags ins Kino zu gehen, wenn man dem Tag etwas Licht abringen will?

Überschrift inspired by: Kaleidoscope © Siouxsie and the Banshees, 1980
Bildunterschrift inspired by: Streets of London © Ralph McTell, 1974
Lyrics: Vincent (Starry, Starry Night) © Don McLean, 1971
Loving Vincent © Dorota Kobiela, Hugh Welchman (Regie), PL/UK 2017

Samstag, 13. Januar 2018

La mort m'attend aux dernières feuilles de l'arbre / like a Mongrel waits downwind on a tight Rope Leash.



Oranien Ecke Wiener © Kai von Kröcher, 2018






















They wrote a book about it, they said it was like ancient Rome. +++ Heute mal eine Art Triptychon – zwischen den beiden Fotos rechts liegen wieder nur wenige Schritte und eine Körperdrehung, die Endziffern sind fortlaufend aufeinanderfolgend. Das Foto links dazu ist noch horizontal gespiegelt. Entstanden auf einem naturtrüben Spaziergang am Todestag David Bowies, der war letzten Mittwoch. Und David Bowie – den kennen Sie von der After-Work-Lounge – der hat immer "put on your red shoes and dance the blues" gesungen. +++ Das Bild heute ist gut.   

Überschrift inspired by: La mort © Jacques Brel, 1959

Überschrift also inspired by: My Sex © Ultravox, 1977
Lyrics: Romeo Had Juliette © Lou Reed, 1989
Let's Dance © David Bowie, 1983

Donnerstag, 11. Januar 2018

Waschküche / Das politische Bild.



Refugees welcome © Kai von Kröcher, 2016





















And these children that you spit on as they try to change their worlds – are immune to your consultations. +++ Herrlich, so eine ausgedehnte Männergrippe: den ganzen Tag hat man Zeit, und niemand will was von ei'm. +++ Erinnern Sie sich noch an meinen politischen Witz vor einer ganzen Weile? Wo ich sagte, ich würde jetzt in 3D-Drucker-Aktien einsteigen? Ich habe die Pointe nie aufgelöst, und es hat auch nie jemand danach gefragt. Das wäre jetzt mal an der Zeit: Wir haben ein neues Jahr angefangen, und so scheißegal den meisten Menschen alles ist, muss man sich ganz langsam wirklich mal Sorgen machen. +++ Das Foto heute ist tatsächlich recht windschief geworden, und ich kann auch nicht mehr rekonstruieren, warum ich das Pimmelhaus, wo früher das Deli irgendwo drunter und später die Maria am Ufer war. Warum ich das nicht etwas gerader hinkriegen konnte: Schieflage der Welt? Stürmische See? +++ Die Einzelteile des Bildes, das ist dann fast schon eine Symbolik mit der Schlaumeier-Keule. Da liegen nur wenige Schritte dazwischen, sie sind unmittelbar nacheinander fotografiert. Das eine Foto hatte die laufende Endziffer 48, das andere die 49! +++ CLUB49 +++ So, und nun zu dem Witz: Ich wollte sagen, ich lege mein Geld in 3D-Drucker an. Und wenn dann der letzte Regenwald für Nutella oder was weiß ich für eine Scheiße abgeholzt worden ist, wenn kein Tier mehr im Ozean schwimmen kann wegen dem Plastikdreck, an dem sich irgendwer eine goldene Nase verdient. Wenn die letzte Biene tot auf dem Rücken liegt, und auf der Monsanto-Hauptversammlung herrscht beste Stimmung. Dann drucken wir uns einfach eine schöne neue, saubere Welt aus. Und diesmal bin ich derjenige, der sich die Taschen vollstopft! +++ Apropos: Ich arbeite, wie man vielleicht weiß, an den Bildern zu einer neuen Ausstellung. Verbraten werde ich davon hier im Internet dann mal noch nichts. So viel sei aber verraten: Es werden nicht mehr und nicht weniger als einige Meisterwerke gezeigt – es handelt sich um die letzte Ausstellung vor dem Durchbruch. +++ Apropos: Vor zwei Jahren, am 10. Januar 2016, dem Tag als die Nachricht vom Tod David Bowies im Radio kam, da war es ein genauso trüber, nebliger Tag draußen wie gestern.

Lyrics: Changes © David Bowie, 1971

Montag, 8. Januar 2018

Rasenhaie / Even Lawn Sharks make it.




Wittenberplatz am Heiligen Abend, kurz nach halb zwei © Kai von Kröcher, 2017



































Ich bin neu in der Hamburger Schule, und ich kenn' mich noch nicht so gut aus.

Überschrift inspired by: Don't Come Home Too Soon © Del Amitri, 1998
Lyrics: Ich bin neu in der Hamburger Schule © Tocotronic, 1995